Mein Tag als Junior Consultant
Einblick in den Arbeitsalltag: Als Projektmanagerin kommt man ohne strukturierte Arbeitsweise nicht weit. Auf dem Schreibtisch liegen immer mehrere Themen gleichzeitig.
Lisa-Marie George hat Germanistik an der Philipps-Universität Marburg und anschließend Literatur und Medienpraxis sowie Sprache und Kultur an der Universität Duisburg-Essen studiert. Ihre Masterarbeit schrieb sie über die mediale Inszenierung von Literatur am Beispiel des Bachmannpreises.
Seit 2015 arbeitet die 28-Jährige bei der Kommunikationsberatung Deekeling Arndt Advisors in Communications in Düsseldorf, zunächst als Trainee, seit 2016 als Junior Consultant. Hier beschreibt sie ihren Arbeitstag.
9 Uhr - Start in den Tag
Lisa-Marie George scannt die Presselage. Neben Rückmeldungen zu dem Großprojekt, das sie als Teil eines zwölfköpfigen Teams mitbetreut, informiert sie sich, was im Ruhrgebiet gerade passiert. „Wir begleiten seit 2014 unseren Kunden, die RAG-Stiftung, mit dem Projekt ‚Glückauf Zukunft!‘ und damit die Veränderung einer ganzen Region. Das ist ungewöhnlich für mein Berufsfeld, meistens dominieren Kundenprojekte über kürzere Zeiträume wie Wochen oder Monate“, erklärt George.
Mit „Glückauf Zukunft!“ würdigt die Stiftung zum Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus dessen Leistungen und setzt gleichzeitig Impulse für die Weiterentwicklung der Bergbauregionen. Alle Infos werden von George zusammen mit zwei Kolleginnen gesichtet und ab jetzt im Laufe des Tages auf den Social-Media-Kanälen der Stiftung veröffentlicht. „Wir bündeln so Initiativen, die schon in dieser Region stattfinden. Dafür posten wir neben Neuigkeiten aus unserem Projekt Veranstaltungen von Kooperationspartnern oder Presseartikel“, erklärt George.
11 Uhr - Meeting mit dem Team
Um den Überblick zu behalten, sind Meetings mit dem ganzen Team an der Tagesordnung. Was passiert in welchen Teilprojekten, welche Termine stehen an, wer übernimmt was? Dabei geht es in dem Meeting nicht nur um das Langzeitprojekt der Stiftung: Jeder Mitarbeiter betreut mehrere Kunden und damit mehrere Projekte gleichzeitig. „Dadurch wird es tatsächlich überhaupt nicht langweilig“, sagt George und lacht.
„Aber man muss auch äußerst flexibel und anpassungsfähig sein.“ Und man muss sehr strukturiert arbeiten können und über ein perfektes Zeitmanagement verfügen. „Das lernt man mit der Zeit, aber es ist wichtig zu wissen, für welche Aufgaben man wie lange benötigt."
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13 Uhr - Arbeit an Projekten
George arbeitet an einem Teilprojekt. „Ganz am Anfang erstellen wir einen Projektplan, schauen uns die Bestandteile an und erarbeiten eine Ablaufplanung: Was brauchen wir zu welchem Zeitpunkt?“ Konkret geht es um einen Schülerwettbewerb, der bereits im Schuljahr 2016/17 durchgeführt wurde und auch 2018/19 laufen soll.
George kann auf das bestehende Konzept aufbauen und erstellt in Powerpoint eine Präsentation, die mit dem Kunden abgestimmt wird. Dann springt sie zum nächsten Projekt: Bei „Glückauf Jugend – Kohle für coole Projekte“ konnten sich dieses Jahr Jugendzentren bewerben, um eine Förderung von Projekten für die Arbeit mit Jugendlichen, insbesondere chancenbenachteiligten, zu bekommen.
Für die Realisierung des Projektes bedeutete das: Die Zentren mussten informiert, Förderunterlagen konzipiert, erstellt und vom Kunden freigegeben werden, Flyer gedruckt, Kosten und Ergebnis überwacht, die Webseite zum Projekt getextet und programmiert werden. Im Moment prüft George täglich eingehende Berichte der Jugendzentren, die ihre Projekte durch die Förderung bereits umgesetzt haben.
16 Uhr - Telefonkonferenz
Für einen Kongress hat George einen Messestand mitentwickelt sowie Texte zu den dort vorgestellten Projekten geschrieben. „Ich muss mich jetzt mal hinters Telefon klemmen“, erklärt sie. Ein Telefonat mit dem Messebauer zum Aufbau steht an. George klärt zudem mit den Ansprechpartnern der Messe, wohin Materialien geliefert werden sollen und fängt schon mal mit dem Packen von Dingen an, die vor Ort gebraucht werden.
18 Uhr - eine Recherche zum Abschluss
Recherche gehört auch zum Agenturjob. Für den Messeauftritt sucht George nach Werbegeschenken. „Das hier sieht gut aus“, sagt sie und zeigt auf ein Solarladegerät, mit dem man Handy, Kamera oder Tablet aufladen kann. „Wir brauchen ja gemäß unserer Projektzielsetzung etwas Zukunftsträchtiges. Ich denke, das wird gut ankommen“, freut sie sich.
George schließt für heute ihren Arbeitstag. „Wir sind Dienstleister und legen uns für unsere Kunden richtig ins Zeug. Da fallen manchmal auch Überstunden an.“ Heute allerdings mal nicht.
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