Sieben Arbeitsfelder für Biologen
Beruflich in der Natur arbeiten? Eine Möglichkeit von vielen. Allerdings muss man für passende Jobs länger auf die Suche gehen. Foto: © fotoknips / Fotolia.de

Sieben Arbeitsfelder für Biologen

Klassische Biologinnen und Biologen haben es nicht leicht auf dem Arbeitsmarkt. Jasmin Welker stellt sieben Berufsfelder vor. Rund 700 passende Stellen gab es im arbeitsmarkt-Heft im Jahr 2014.

Text: Jasmin Welker

Klassische Feldforschung im Dschungel Afrikas durchführen wie die berühmte Menschenaffen-Forscherin Jane Goodall. Faszinierende Tier- und Naturfilme drehen wie Andreas Kieling. Davon träumen wohl viele zu Beginn ihres Biologie-Studiums. Die Ernüchterung kommt oft, wenn die Bundesagentur für Arbeit wieder einmal aktuelle Zahlen veröffentlicht. Danach ist die Arbeitslosigkeit unter Biologen seit 2011 um 29 Prozent auf 5.946 Personen gestiegen.

In Zeiten, in denen die Arbeitslosigkeit eher sinkt, kann das schon Angst machen. Viele rücken daher von ihrem eigentlichen Berufswunsch ab und arbeiten in fachfremden Bereichen wie dem Arbeitsschutz oder Bereichen wie Molekularbiologie, in denen die Chancen angeblich noch besser sind.

„Doch der Einstieg ist auch für Molekularbiologen schwer“, sagt Dr. Carsten Roller, Verantwortlicher für „Ausbildung und Karriere“ des Verbandes Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland (VBIO). Trotzdem will er allen, die klassische Biologie studiert haben, Mut machen: „Biologen haben durchaus Kompetenzen, mit denen sie auf dem Arbeitsmarkt punkten können.“

Auch Christof Würth sieht Beschäftigungsmöglichkeiten für Biologinnen und Biologen. Als ehemaliger Betreiber des Zoologen-Forums, das Biologie-Fachkräften Informationen zum Arbeitsmarkt gegeben hat, kennt er sich in der Thematik aus. Einen Einstieg in den institutionellen Naturschutz biete beispielsweise das Commerzbank-Umweltpraktikum. „Man muss flexibel sein und akzeptieren, am Anfang nicht gleich in seinem Traumjob arbeiten zu können“, sagt der Diplom-Biologe.

Einen Einblick in die Möglichkeiten, die man nach einem Biologie-Studium hat, bieten folgende sieben Arbeitsfelder. Sie zeigen natürlich nicht vollständig, welche Arbeitsgebiete es gibt, stellen aber die Bandbreite dar, die biologischen Fachkräften offen steht.

1. Jobs im Zoo/Botanische Gärten 

„Das Schöne am Zoo ist, dass man nicht jeden Tag dasselbe tut. Außerdem sieht man die Tiere als Ganzes und nicht nur immer durch das Mikroskop. Das ist für Biologen heute nicht mehr selbstverständlich.“ Andreas Filz weiß, wovon er spricht. Der Geschäftsführer der Deutschen Tierpark Gesellschaft ist selbst Biologe.

Oft arbeiten Biologen in Zoos als Leiter oder Kurator. Letztere Tätigkeit umfasst das Verwalten der Daten zu den Tieren, beispielsweise Informationen über Tierbestand und Fortpflanzung. In größeren Zoos arbeitet man dabei mit Einrichtungen, Zoos und Tierparks in ganz Europa zusammen. Darüber hinaus schreiben Kuratoren wissenschaftliche Veröffentlichungen und koordinieren die Forschung im Zoo; auch sind sie für die Ausbildung der Tierpfleger und Tierpflegerinnen mitverantwortlich. Sie planen neue Gehege, erstellen Beschilderungen und führen Besuchergruppen. Da vor allem am Wochenende und an Feiertagen der Ansturm auf die Zoos groß ist, müssen sie oft auch an diesen Tagen Dienst schieben. Gerade deshalb sollten Angestellte in Zoos belastbar sein, gut organisieren können und eine hohe Frustrationstoleranz besitzen, sagt Andreas Filz.

Laut dem Geschäftsführer der Deutschen Tierpark Gesellschaft ist der Einstieg in Zoos nicht einfach. Der häufigste Weg führt über Praktika oder Volontariate, die schlecht bezahlt werden. Sie helfen aber dabei, den Traumjob zu erreichen. Ein weiteres Problem ist, dass man mit Tierärzten und Tierärztinnen um die wenigen ausgeschriebenen Stellen konkurriert.

Ähnliche Arbeitsbereiche wie in Zoos gibt es in Botanischen Gärten. Auch dort sind Leitungs- und Kuratorenstellen vorhanden. Im Unterschied zu Zoos sind viele Botanische Gärten formell an Universitäten angeschlossen, was einen starken Fokus auf wissenschaftliche Tätigkeiten mit sich bringt. Im Verband der Botanischen Gärten haben sich in Deutschland mehr als 70 Einrichtungen zusammengeschlossen. Das entspricht ungefähr der Zahl der botanischen Gärten insgesamt. Legt man die Definition der EU zugrunde, existieren demgegenüber deutschlandweit zirka 200 Zoos. Dazu kommen noch Wildtierparks und kleinere Tierhaltungen.

2. Jobs in Behörden

Feste Arbeitszeiten und familien-freundliche Arbeitgeber locken auch Biologinnen und Biologen in die Grünflächen- und Umweltschutzämter. Wer auf diesem Gebiet arbeiten will, muss aber auch die verwaltungsorientierten Arbeitsweisen der Behörden akzeptieren können, welche bisweilen viel Geduld und ein dickes Fell erfordern, gibt der studierte Biologe Christof Würth zu bedenken. Kompromissbereitschaft gegenüber Naturnutzern wie Landwirten, Jägerinnen, Anglern, Reiterinnen, Wanderern und Mountainbikern gehört ebenfalls dazu, wie auch ein solides und umfangreiches fachliches Wissen über Rechtsvorschriften.

Je nach Amt umfasst die Aufgaben einer biologischen Fachkraft die Ausweisung von neuen Naturschutzgebieten, die Überwachung von Baumschutzsatzungen und Klimaschutz oder das Durchführen beziehungsweise Beauftragen von Gutachten zur Biodiversität, fasst Christof Würth zusammen.

Gerade durch aktuelle Programme, wie zum Beispiel den Umweltpakt Bayern, gebe es in Behörden Stellen für Experten und Expertinnen mit Biologiestudium, sagt Dr. Carsten Roller aus der Abteilung „Ausbildung und Karriere“ des VBIO. Vor allem auch in Umweltministerien der Länder sind Stellen vorhanden. Auch Christof Würth schätzt die Situation für Biologen in Behörden gerade als gut ein. Christof Martin von der Berufsvertretung Deutscher Biologen e.V. (BDBiol) ist da etwas skeptischer: „In den 80er Jahren war die Umweltbewegung besonders stark. Damals wurden viele Stellen geschaffen. Die bald frei werdenden Stellen werden allerdings nicht mehr besetzt, da dafür kein Geld mehr ausgegeben werden soll.“

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Ein weiteres Problem ist, dassselbst die, die ihr Biologiestudium überdurchschnittlich gut absolviert haben,  kaum Chance auf den höheren Dienst haben. Jobs finden sich – wenn überhaupt – im gehobenen Dienst. Hier aber konkurrieren Absolventen der Biologie mit Verwaltungsfachangestellten, die bereits Kenntnisse von der Arbeit in Behörden mitbringen. Diese haben es oft leichter, da sie die Anforderungen der Stellenausschreibungen besser erfüllen. Ebenso stellen Absolventen und Absolventinnen anderer Fächer wie Jura, Geographie, Geologie und Ökologie Konkurrenten um die Stellen dar. Zusatzqualifikationen in diesen Bereichen sind für den Erfolg einer Bewerbung hilfreich.

3. Jobs in Planungs-/Gutachterbüros 

Eng mit der Arbeit in Behörden verknüpft sind Planungsbüros. Viele Aufträge erhalten die Planungsbüros von staatlichen Institutionen. Zur Tätigkeit dieser Büros gehören beispielsweise artenschutzrechtliche Prüfungen und Durchführung von Umweltverträglichkeitsstudien, die notwendig werden, wenn gebaut werden soll.

Darüber hinaus sind einige der Büros auch im Bereich der Forschung- und Entwicklung tätig und führen in diesem Rahmen Projekte für Bund und Länder durch. Diese seien für Biologen und Biologinnen zwar prestigeträchtig, aber rentabler seien die Gutachtertätigkeiten, die zum Beispiel im Vorfeld des Baus von Windrädern notwendig sind, meint Christof Martin. Er leitet neben seiner Tätigkeit in der BDBiol die Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung mbH und weiß daher um die Möglichkeiten und Herausforderungen von Planungsbüros.

„Wir suchen nach Leuten, die sich mit bestimmten Tierarten wie Vögeln oder Fledermäusen auskennen. Auch Experten für regionalspezifische Tiere, wie die Zauneidechse, werden gebraucht. Da gibt es heutzutage kaum jemanden“, sagt Christof Martin. Neben diesen Spezialkenntnissen sollten Biologinnen und Biologen schon während des Studiums eine Grundlagenvorlesung Bauwesen oder Jura besucht haben. Denn dieses Wissen sei Voraussetzung für die Gutachtertätigkeit. Jedoch müssten Umweltplaner noch weitere Hürden überwinden, erklärt der Diplom-Biologe. Denn für manche Projekte müssen Biologen planvorlageberechtigt sein. Dieser Fachkundenachweis ist für Biologie-Absolventen allerdings nur schwer zu erhalten.

Dazu kommt noch, dass die Bezahlung für Gutachten oft sehr schlecht ist. Auch Christof Martin weiß das: „Eine Gutachterstunde kostet oft genauso viel wie die eines Kfz-Gesellen.“ Viele der Büros sind zudem Ein-Personen-Betriebe, die keine Angestellten haben. Wie viele Leute in biologischen Planungs-/Gutachtenbüros arbeiten, ist schwer zu sagen. Christof Martin geht von ungefähr 50 Personen in Schleswig-Holstein aus.

4. Jobs in der Forschung 

Rückblickend meint Dr. Barbara Feldmeyer, dass ihr bei der Jobsuche vor allem ihre Methodenkenntnisse geholfen haben. Die Biologin arbeitet am Forschungszentrum „Biodiversität und Klima“ in Frankfurt und forscht dort zur „genomic basis of niche evolution“.In ihrer Post-Doc-Zeit hatte sie sich mit „Next Generation Sequencing“ beschäftigt. Das und ihr Fachwissen zu Fragen der Evolution hat ihr daneben ihre Stelle als Akademische Rätin an der Uni Mainz eingebracht. Ihre Arbeit in der Forschung beschreibt sie als abwechslungsreich und extrem spannend. „Man ist immer wieder aufs Neue von der Vielfalt der Organismen, deren Verhalten und Anpassungspotentialen überrascht.“

Obwohl es Barbara Feldmeyer geschafft hat, in der Forschung Fuß zu fassen, ist das extrem schwer. Das Informationsheft des VBIO „Perspektiven – Berufsbilder von und für Biologen und Biowissenschaftler“ weist darauf hin: „Die Erfolgschancen für eine akademische Festanstellung sind eher gering, da sehr viel mehr Absolventen die intellektuellen Voraussetzungen und fachlichen Qualifikationen für eine erfolgreiche Hochschullaufbahn besitzen, als Stellen vorhanden sind.“

Laut Carsten Roller, dem Ausbildungsbeauftragten des VBIO, gibt es beispielsweise kaum noch Professuren für klassische Biologie. In den letzten Jahren seien Biologie-Professuren eher an Kandidatinnen und Kandidaten mit Schwerpunkt Molekularbiologie oder Biochemie gegangen. Um die begehrten Stellen als wissenschaftliche Mitarbeiter/innen zu bekommen, kommt es unter anderem darauf an, zu einem einschlägigen Thema seine Master-Arbeit geschrieben zu haben. Die meisten Stellen an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind zudem befristet. Carsten Roller hat noch einen ganz generellen Hinweis zur Forschung: „Man darf auch nicht mit zu viel Idealismus an die Sache herangehen und muss schon einmal von seiner eigenen Linie abweichen.“

5. Jobs in Museen und der Umweltbildung 

Einige Tätigkeiten von Biologen in Naturkundemuseen, zum Beispiel die von Kuratoren, gleichen den Aufgaben in Zoos. Dazu gehören unter anderem die Sammlungen zu erschließen und zu pflegen, den Katalog zu bearbeiten und Artikel in Fachzeitschriften zu veröffentlichen. „Eine zunehmende Rolle spielt die Museumspädagogik“, sagt Christof Würth zur aktuellen Situation. In Naturkundemuseen helfen Pädagoginnen und Pädagogen mit biologischen Kenntnissen unter anderem bei der Vorbereitung von Ausstellungen, durch die sie dann Besuchergruppen führen. Die meisten Fachkräfte seien jedoch nicht fest angestellt, sagt Christof Würth. Oft findet nur eine Führung am Tag statt, für die es dann nicht mehr als ein kleines Honorar gibt.

Biologinnen und Biologen mit päda­gogischen Kenntnissen können auch außerhalb von Museen in der Umweltbildung arbeiten. Dass davon kaum jemand leben kann, weiß auch Carsten Roller vom VBIO. „Man muss kreativ sein, sein Zielpublikum definieren und kennen.“ Das bedeutet beispielsweise, dass man nicht ausschließlich Führungen für Schulklassen macht, in denen man den Kindern die Natur erklärt, sondern weitere Standbeine sucht.

Einige Biologen, die Roller kennt, bieten Kurse bei der VHS an, eine Biologin arbeitet als Lehrerin, an einer Waldorfschule. Der Ausbildungsbeauftragte des VBIO nennt in diesem Zusammenhang das Beispiel von Dr. Barbara Deubzer, die in der Verbands-Publikation „Perspektiven“ porträtiert wird. Die Biologin hat mit Freunden den gemeinnützigen Verein „Kinder der Erde“ gegründet. Sie leitet unter anderem Seminare zu den Themen Überleben in der Natur, Spurenlesen oder Kräuterwissen.

Da auch vor allem Pädagoginnen in den Bereich der Umweltbildung drängen, ist es für die Biologie-Spezialisten gut, weitere Kenntnisse wie Moderationsfähigkeit, Beratungskompetenz und Eventmarketing erworben zu haben. Nicht unterschätzt werden sollten auch die administrativen Tätigkeiten, die zur Umweltbildung dazugehören. Entsprechende Fähigkeiten in diesem Bereich helfen weiter.

6. Jobs in Naturschutzverbänden 

Schaut man sich auf den Stellenportalen der Naturschutzverbände um, fällt auf, dass bei vielen der Stellen neben einer naturwissenschaftlichen Ausbildung wie Biologie weitere Qualifikationen gewünscht werden. Das sind unter anderem Kenntnisse in der Öffentlichkeitsarbeit, Projektleitungserfahrung und politisches Wissen. Auch Biologinnen und Biologen mit Erfahrungen in der Umweltbildung haben bei Naturschutzverbänden eine Chance auf eine Stelle. Allein beim Naturschutzbund Deutschland (NABU) waren im April vier Stellen in diesem Bereich ausgeschrieben. Auffällig gerade bei Naturschutzorganisationen, die stark auf Spenden angewiesen sind, ist der hohe Anteil der Stellenausschreibungen, in denen Fundraiser gesucht werden.

Stellen für Biologen in Naturschutzorganisationen haben laut Carsten Roller auch häufig mit der  Koordination von Ehrenamtlichen und Projekten zu tun. „Oft wird die Arbeit, die eigentlich Biologen machen, von Ehrenamtlichen erledigt“, gibt der Ausbildungsverantwortliche des VBIO zu bedenken. Meist pflegen vor allem Ehrenamtliche auf den „unteren“ Organisationsebenen in den Städten und Gemeinden die Wiesen. Eher Chancen für Festanstellungen bestehen noch auf Landes- oder Bundesebene. Da viele der Arbeitsplätze in den Organisationen projektgebunden und damit befristet sind, sucht manche Biologin, mancher Biologe nach gerade mal zwei Jahren wieder einen neuen Job.

Nach Aussagen von Christof Martin vom BDBiol sind viele der Stellen in Naturschutzorganisationen nicht nach Tarif bezahlt. Die meisten Jobs finden sich bei den großen Naturschutzverbänden NABU und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (B.U.N.D.). Wie viele Stellen es in Naturschutzverbänden gibt, lässt sich nur schätzen. Christof Würth geht von durchschnittlich unter 10 Personen pro Landesverband aus. Allerdings sind die Stellen natürlich nicht unbedingt alle mit Fachkräften für Biologie besetzt.

7. Jobs in Naturparks und Naturschutzzentren

Naturparks, Nationalparks, Biologische Stationen, Naturschutzzentren – es gibt viele Namen für den Arbeitsplatz, der sich mit der Bewahrung und Weiterentwicklung der Natur beschäftigt. Biologische Stationen liegen besonders häufig in Nordrhein-Westfalen. 40 Stück existieren hierzulande. Betreuung von Naturschutzgebieten, klassische Naturschutzpflegearbeiten und Umweltbildung gehören zu den Hauptaufgaben, die Biologen in den Stationen übernehmen. Ein Teil der Stellen ist jedoch auch in der Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit angesiedelt, sodass diesbezügliche Fähigkeiten vor allem für Leitungsstellen von Vorteil sind.

Wer eine der wenigen Forschungsstellen in Nationalparks verschaffen möchte, sollte zwei Dinge mitbringen: „Einerseits muss man einen breiten fachlichen Überblick mitbringen, andererseits sollte man sich in einem Fachgebiet einen Namen gemacht haben“, sagt Carsten Roller. Welches Fachgebiet die höchsten Jobchancen bietet, hängt davon ab, wo gerade besonderer Bedarf ist. Gerade sind zum Beispiel Experten und Expertinnen für den Schutz von Wölfen gefragt.

Vor einigen Jahren wurde dagegen verstärkt nach Fachleuten mit Spezialgebiet „Biber“ gesucht. Zu den Aufgaben gehört es unter anderem, Schutz-Konzepte zu entwerfen. Carsten Roller empfiehlt Bio­logen, die im Naturschutz arbeiten, gut vernetzt zu sein. So könne man sich auch in neue Themen einfacher hineinarbeiten. Aber auch mit Anfeindungen müsse man im Naturschutz umgehen können, sagt Christof Würth. Als die Planung eines  Autobahn-Lückenschlusses zwischen der Biostation, in der er arbeitete, und dem benachbarten Wohngebiet in die entscheidende Phase kam, gab es unter anderem mehrere Brandanschläge und zerstochene Autoreifen zu beklagen.

Während in den 14 Nationalparks in Deutschland zirka 250 bis 350 Angestellte arbeiten, sind in vielen der rund 100 Naturparks oft nur zwei Personen beschäftigt. Um die ausgeschriebenen Stellen konkurrieren Akademikerinnen und Akademiker gleich aus verschiedenen Fachgebieten: neben  Biologie auch Geographie, Forstwissenschaften und Landschaftspflege.

 

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