Tipps zum verdeckten Stellenmarkt
50 Bewerbungen auf eine Stelle? Alltag, wenn man sich auf öffentlich ausgeschriebene Jobs bewirbt. Dabei werden die meisten Stellen unter der Hand vergeben. Dort ist die Bewerberzahl deutlich kleiner.
Es ist eine Situation, wie sie viele Jobsuchende kennen: Man gibt sich Mühe bei der Bewerbung - und landet doch nur auf einem riesigen Stapel von Bewerbungen. Sicher, man kann sich im Bewerbungsprozess durchsetzen. Aber es ist ein harter und langwieriger Weg.
Dabei gibt es auch einen verdeckten Stellenmarkt. Experten schätzen, dass zwei Drittel aller Stellen nicht öffentlich ausgeschrieben werden. Stattdessen wird auf andere Kanäle vertraut, wie persönliche Kontakte und Empfehlungen. Wie kann man sich als Bewerberin und Bewerber auf diesen verdeckten Arbeitsmarkt einstellen? Wie bekommt man einen Fuß in die Tür? Redaktionsleiter Andreas Pallenberg gibt dazu acht Tipps.
Tipp 1: Voraussetzung für die Nutzung des verdeckten Stellenmarktes ist die gründliche Analyse der eigenen Fähigkeiten und eine möglichst klare Vorstellung davon, wohin es beruflich gehen soll. (Von der Potenzialanalyse über die Defizitanalyse zur Profilschärfung).
Tipp 2: Der verdeckte Stellenmarkt funktioniert informell, diskret und manchmal überraschend schnell. Als Arbeitsuchender muss man erkennbar sein und gefunden werden können, um auf diesem Arbeitsmarkt berücksichtigt zu werden. Facebook, Xing und eigene Blogs bieten ihre spezifischen Möglichkeiten, mit den eigenen beruflichen Fähigkeiten entdeckt und kontaktiert zu werden.
Tipp 3: Im privaten Umfeld gilt es, möglichst viele Freunde, Bekannte und Verwandte kurz und prägnant darüber zu informieren, was man wo auf dem Arbeitsmarkt leisten kann. Nur dann können sie als Botschafter in ihren privaten und beruflichen Netzwerken etwas für einen tun.
Tipp 4: Im beruflichen Umfeld geht es darum, in der Branche, auf Kongressen, Symposien, Messen und anderen Events auf sich aufmerksam zu machen. Neben der direkten Ansprache von möglichen Arbeitgebern geht es darum, als Teil des Netzwerkes wahrgenommen zu werden und sich mit Engagement und inhaltlichen Beiträgen zu profilieren.
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Tipp 5: Eine gut vorbereitete Initiativbewerbung bei einem ausgesuchten Arbeitgeber kann ein Treffer sein, muss aber zeitlich gut passen und setzt zumindest eine aktuelle oder absehbare Vakanz voraus. Sinnvoll ist es, dabei auch Signale zu setzen, dass man nicht nur punktuell, sondern auch mittel- bis langfristig an einer Mitarbeit interessiert ist.
Tipp 6: Die großen Online-Job- und Stellenbörsen bieten die Möglichkeit, Bewerberprofile öffentlich zu hinterlegen. Diese sollten genutzt, mit geeigneten Suchbegriffen ausgestattet sowie regelmäßig aktualisiert werden.
Tipp 7: Auch Zeitarbeitsfirmen und professionelle Personalberater bieten Plattformen, auf denen man als möglicher Mitarbeiter entdeckt werden kann. Diesen sollte ein aussagefähiges Profil mit den Kernaussagen zu den beruflichen Einsatzmöglichkeiten vorgelegt werden.
Tipp 8: Auch die Jobbörse der Arbeitsverwaltung bietet an, Bewerberprofile zu hinterlegen. Es gibt immer mehr Berichte, dass dieser Weg zum Erfolg geführt hat.
Der verdeckte Arbeitsmarkt ist schwer greifbar, birgt aber ein großes Beschäftigungspotenzial. Nur wer sich gleichzeitig auf allen Wegen und Plattformen mit seinen Fähigkeiten zeigt, kann als Arbeitskraft für den verdeckten Arbeitsmarkt wahrgenommen werden. Erhöhen Sie Ihre Präsenz, werden Sie zum umgekehrten Headhunter in eigener Sache!
Die Tipps stammen von Andreas Pallenberg und sind ein Auszug aus einem Bericht, der in den Informationsdiensten arbeitsmarkt erschienen ist. Jede Woche werten wir aktuelle Stellenangebote aus und sortieren diese nach Tätigkeitsgebieten. So bekommen unsere Abonentinnen und Abonennten einen Überblick und Orientierung während der Jobsuche.